MINT-Kleinkindbetreuung im Walgau

In Vorarlberg werden aktuell 56 Prozent der Kinderbetreuungen (KiBe) von privaten und nur 44 Prozent von öffentlichen Trägern abgedeckt. Innerhalb von sieben Jahren hat sich die Anzahl betrieblicher Einrichtungen in Vorarlberg auf 22 KiBe verdoppelt (Studie der AK Vorarlberg:2021), was sichtbar macht, wie sehr KiBe für die Wirtschaft in den Vordergrund rücken. Der aktuelle Arbeitsmarkt verlangt nach innovativen Lösungen, denn Fachkräfte können längst nicht mehr allein mit finanziellen Benefits gelockt werden. Bestehende MitarbeiterInnen dürfen diesbezüglich nicht außer Acht gelassen werden, denn auch deren Bindung ans Unternehmen wird enger, wenn eine nahe und hochwertige KiBe zur Verfügung gestellt und Eltern damit ein großer organisatorischer und finanzieller Aufwand abgenommen wird.

Auch wir fühlen uns verpflichtet einen Beitrag zu leisten und arbeiten an der Etablierung einer eigenen überbetrieblichen Kleinkindbetreuung für die Mitgliedsbetriebe der Wirtschaft im Walgau, die in unseren Büroneubau einziehen wird. Als Träger der Kleinkindbetreuung wurde der Verein Kinderbetreuung im Walgau gegründet, über den Finanzierung und Förderungen abdeckt sowie die Öffentlichkeitsarbeit abwickelt wird. Aufgrund unserer starken technischen Ausrichtung war für uns schnell klar, dass wir unseren inhaltlichen Fokus auf die MINT-Pädagogik legen werden.

Alles auf einen Blick

Standort: Walgaustraße, Schlins (im Erdgeschoss in unserem Büroneubau)

Größe: ca. 170 qm + großzügige Außenfläche

Gruppen: 2 Gruppen mit je max. 12 Kindern im Alter von 10 Mo. bis 4 Jahren

Öffnungszeiten: Wir orientieren uns an den Urlaubs- und Arbeitszeiten unserer Mitgliedsbetriebe.

Träger: Verein Kinderbetreuung im Walgau

Zielgruppe: Mitgliedsbetriebe der WiWa (verbleibende Plätze werden öffentlich vergeben)

Pädagogische Ausrichtung: Ansätze von Maria Montessori, Reggio und Emmi Pickler

Thematische Ausrichtung: MINT und Medienpädagogik

Unsere Herausforderung

In vielen Regionen mangelt es an frühen und flexiblen KiBe, wodurch die Rückkehr aus der Karenz in den Beruf erschwert wird. Auch wenn im Glücksfall nach 1,5 Lebensjahren des Kindes ein Betreuungsplatz gefunden ist, so sind für die Eingewöhnungsphase nochmals 1-2 Monate zu kalkulieren. Erst wenn sich das Kind an die neue Umgebung gewöhnt und die Betreuung eingespielt hat, können Eltern beruhigt (zurück) in den Beruf starten.

Schwierigkeiten ergeben sich zudem, wenn Eltern noch keine Beschäftigung haben, da oftmals Plätze erst mit Berufstätigkeit gewährt werden. Hier ergeben sich unüberwindbare Hürden, da Eltern auf einen sicheren Betreuungsplatz angewiesen sind, ehe sie in Beschäftigung starten können. Die Inflexibilität zeigt sich auch darin, dass Betreuungszeiten von Gemeinden zu starr vorgegeben und teils nicht mit den Arbeitszeiten vereinbar sind. Teils scheitert es bereits an einer früheren Bringzeit von zehn Minuten vor den vorgegebenen Öffnungszeiten, die aus Erfahrungsberichten für Eltern (aus Handwerksberufen) wichtig für die Morgenbesprechung wären und sie aufgrund der unflexiblen Bringzeit verpassen.

In der Regel sind Betreuungsplätze an den Wohnsitz geknüpft. In Einzelfällen kann mit großem individuellen Aufwand ein Platz in einer Nachbargemeinde gefunden werden, wo Eltern dann oftmals einen hohen Selbstbehalt leisten müssen.

Viele öffentliche Körperschaften adressieren diese Problemstellungen nicht bzw. fühlen sich nicht ausreichend in der Verantwortung Angebote zu schaffen, die auch über die Gemeindegrenzen hinweg in Anspruch genommen werden können.

MINT

Unser Bild vom Kind

Kinder sind...

  • EntdeckerInnen - Neugierig
  • Vorurteilsfrei - Offen
  • ErfinderInnen - Kreativ
  • Selbstbestimmt und haben Rechte
  • Mutig, aber brauchen Rückhalt und einen Rahmen für eine sichere Exploration.
  • IndividualistInnen – Persönlichkeit, Interessen, Fähigkeiten

Unser Bild von PädogogInnen

PädgogInnen sind...

  • EntdeckerInnen - Neugierig
  • Vorurteilsfrei - Offen
  • ErfinderInnen - Kreativ
  • Selbstbestimmt und haben Rechte
  • Mutig
  • IndividualistInnen – Persönlichkeit, Interessen, Fähigkeiten
  • Grundsteinlegerinnen – schaffen neue Voraussetzungen
  • Feinfühlig – berücksichtigen Grundbedürfnisse und schaffen Beziehungen
  • OrganisatorInnen – Raum, Zeit, Anregungen organisieren (z.B. ständige Lernräume gestalten)
  • LernbegleiterInnen
  • Rückhalt und Bezugspersonen.

Die Entwicklung von MINT-Kompetenzen beginnt bereits im Säuglingsalter und wird in der kindlichen Entwicklung vertieft. Gezielte Förderung und Anreize leisten hier einen besonderen Beitrag. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, uns inhaltlich auf die MINT-Pädagogik zu stützen.

    „MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.

    Uns ist es ein Anliegen Kinder von Beginn an in ihrer Kreativität und Neugierde zu fördern und den PädagogInnen nötigen Rückhalt zu geben, spannende Projekte umzusetzen. Unter anderem werden eine Forscherecke und die Natur wichtige Settings, an denen sich Kinder ausprobieren und entdecken können.”

    Christin Neum, MA
    Human Resource Management


    Vorteile einer Kinderbetreuung für die Wirtschaft

    Die fehlenden Betreuungsmöglichkeiten sind nicht nur eine Hürde für Eltern, sondern auch eine Problematik für Unternehmen, die zunehmend einem Fachkräftemangel entgegenblicken. Eine Studie des Landes Vorarlberg (2009) hat ergeben, dass sich Familien ihren Wohnort nach KiBe-Angeboten und sozialer Integration auswählen und „Länder mit guten KiBe Angeboten höhere Geburtenraten und mehr Frauen in Führungspositionen aufweisen können“. Mit diesem Wissen sollte der Anreiz für Betriebe gegeben sein, sich um geeignete Betreuungsangebote für die Kinder ihrer MitarbeiterInnen zu bemühen. Die Vorteile für UnternehmerInnen liegen auf der Hand. Zum einen haben mit geeigneten Betreuungsmöglichkeiten ausgebildete Fachkräfte früher die Möglichkeit in den Beruf zurückzukehren und an ihr berufliches Know-How anzuschließen. Kostenintensive Nachschulungen bleiben erspart. Auch wenn frischgebackene Elternteile vermutlich nicht direkt ihre Vollzeitbeschäftigung wieder aufnehmen werden, so ist doch wahrscheinlich, dass mit einer geeigneten Betreuung des Nachwuchses die Arbeitszeit schneller erhöht werden kann.

     

    Aus Erfahrungsberichten haben wir gelernt, dass Flexibilität, regelmäßige Kommunikation mit den PädagogInnen und die unmittelbare Nähe der Betreuungseinrichtung zur Arbeitsstätte die „Ablösungsphase“ vom Kind und eine bedenkenlose Übergabe an eine KiBe erleichtern. „Eltern arbeiten produktiver, stressfreier und motivierterer, wenn sie ihr Kind gut betreut wissen“, so die Studie 2021.

    Zum anderen steigt auch die positive Außenwirkung für Unternehmen, die sich den Herausforderungen ihrer MitarbeiterInnen annehmen. Seit der ersten Presseaussendung werden wir regelmäßig von MandantInnen und MitarbeiterInnen auf den Entwicklungsstand unserer KiBe angesprochen. Es ist davon auszugehen, dass Interessierte und BewerberInnen den Betrieb als attraktiver wahrnehmen und sich eher dort bewerben, wo der Mensch im Vordergrund steht. Das Wahrnehmen von und Eingehen auf die eigenen Bedürfnisse wird als wertschätzend wahrgenommen, womit Stolz und Loyalität gegenüber dem Unternehmen sowie eine geringere Fluktuation einhergehen. Eine Ersparnis von zeit- und kostenaufwändigem Recruiting könnten die Folge sein.

    Offene Stellen

    Derzeit sind alle unsere Stellen besetzt.

    InteressentInnen und BewerberInnen stehe ich gerne zur Verfügung:

    Christin Neum, MA
    Human Resource Management

    Weitere Infos findest du auch auf der Homepage vom Walgauer Forscherhüsle.

    Projekt-News

    Unsere Homepage ist online!

    06/2022: Seit Juni ist die Homepage vom Walgauer Forscherhüsle online. Wir sind sehr stolz nun endlich unsere Werte und Ideen, unser Team und den Tageablauf unserer Kleinkindbetreuung auf einer toll gestalteten Homepage präsentieren zu können. Außerdem sind auch Anmeldung ab jetzt ganz unkompliziert über die Homepage möglich.

    Ihr findet uns unter: www.forscherhüsle.at

    Unsere Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

    05/2022: Wir sind gerade in den letzten Abstimmungen mit der Gemeinde Schlins. Aufgrund von Bauverzögerungen bei unserem Neubau werden wir unsere erste Gruppe kleiner ForscherInnen (2-4 Jahre) vorrübergehend in der Alten Post in Schlins eröffnen. Später kommt dann auch eine Krabbelgruppe ab 10 Monaten hinzu. Bis zur Eröffnung im September ist noch jede Menge zu tun. Gemeinsam mit unseren PädagogInnen sind wir bei der Fertigstellung unseres Pädagogischen Konzepts. Außerdem sind auch Umbaumaßnahmen und eine ansprechende Einrichtung unseres Forscherhüsles wichtige Punkte unserer Agenda.

    Pädagogische Leitung gefunden!

    10/2021: Christina Schneider aus Innerbraz bringt ihre sechsjährige Erfahrung als Pädagogin mit ins Team und unterstützt uns bereits jetzt bei den Vorbereitungen unserer Kleinkindbetreuung. Aufbauend auf ihrer praktischen Erfahrung mit unserer jungen Zielgruppe wird Christina im Frühjar 2022 ihr Bachelorstudium Sozialmanagement in der Elementarpädagogik abschließen. Ab 2022 ist sie dann erste Ansprechperson für Eltern und Kinder in der Einrichtung.

    Wir sind ein neues Projekt der Marke Vorarlberg

    07/2021: Unser Projekt MINT-Kinderbetreuung im Walgau hat sich im Projektcall der Marke Vorarlberg unter 59 Projekteinreichungen zum Thema "Potentiale entfalten - für Bildung begeistern" durchgesetzt. Damit unterstützen wir die Vision Vorarlbergs 2035 zum chancenreichsten Lebensraum für Kinder zu werden. Wir sind stolz!

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